Du wolltest schon immer mal wissen, wie wir unsere Klamotten produzieren?

Vor der Idee ist nach der Idee

Bevor wir ein Lieblingskleidungsstück neu produzieren, ist es immer wichtig zu wissen, was bei unseren Kunden und Kundinnen im Allgemeinen toll aussieht, richtig gut sitzt und reißenden Absatz fand, d.h. der Schnitt, die Farben und Stoffe, spezielle Details, Verkaufszahlen, persönliches Kundenfeedback aus Beratungsgesprächen und schriftliche Anmerkungen aus unserer Wunschbox werden alle analysiert und evaluiert. Diese Informationen sind die Grundlage für die Planung der nächsten Saison. Dabei ist uns immer wichtig, ein ausgewogenes Sortiment mit einer interessanten Artikelvielfalt anbieten zu können, denn wir möchten möglichst vollständige Outfits mit vielen Kombinationsmöglichkeiten in verschiedenen Styles im Laden hängen haben.

Über Design zum Material

Wenn unsere Geschäftsführer und Designerinnen den Produktionsplan im Groben fertig konzipiert haben, sichten wir unser Materiallager in Leipzig und Gubin. Falls dort z.B. genügend Feincord für eine neue Marge Hüftschlaghosen liegt, kann es direkt losgehen. Falls aber noch einige Stoffe, die bestimmte Voraussetzungen für z.B. ein bestimmtes Kleid erfüllen müssen, zugekauft werden sollten, sammeln wir den Bedarf und fahren dann mit diesen Wünschen zu unseren Stoffhändlern in Italien, Deutschland, Estland oder anderen europäischen Ländern. Unser hauseigenes Designteam kümmert sich um diese Einkäufe und natürlich auch um das Entwickeln von ganz neuen Modellen, je nachdem welchen Bedarf die jeweiligen Läden unseres Produktionsverbundes anmelden. Solche Musterstücke testen wir gern direkt am Kunden und sammeln auch hierfür das entsprechende Feedback, um Verbesserungen vorzunehmen. Unsere eigenen Schneidereien Manufakt in Gubin oder Polteco in Lodz in Polen kümmern sich dann um die Verwirklichung der neuen Designs.

Waschproben müssen sein

Der Prozess der Produktion umfasst bei ganz neuen Modellen das finale Abändern des Musters, was meist in Größe S geschneidert wurde. Diese Änderungen werden auf den Schnitt übertragen, der wiederum dann für alle Größen bis XL angepasst bzw. gradiert wird. Ist der Schnitt ein altbewährter, erfolgt gleich das Zuschneiden des Stoffes und das Zusammennähen der Teile.

Bevor die Stoffe verarbeitet werden, testen wir sie natürlich so gut wie möglich. Jede Farbe bzw. jeder Stoff verhält sich etwas anders, was an dem Rohstoff, der Webart und der Zusammensetzung der Fasern liegt, denn Wolle ist nicht gleich Wolle und Viskose nicht gleich Viskose. Wir schneiden dafür kleine Stückchen in einem bestimmten Maß ab, waschen sie und schauen dann, welche Auswirkungen Temperatur, Waschmittel und Schleudern auf die Fasern haben. So entstehen unsere Waschanleitungen, die in jeder Klamotte entsprechend des verwendeten Stoffes eingenäht sind.

Distribution. Geht´s auch einfacher?

Ist die Marge endlich fertig, holen wir die Ware selbst mit unserem Sprinter in Polen ab, wobei wir meistens gleich noch Stoffe aus dem Lager in Leipzig zur Schneiderei mitbringen. Dieser kurze, effektive Transportweg sorgt für eine deutlich positivere Ökobilanz im Vergleich zu anderen Modelabels, die ihre Ware manchmal mehrmals um den Globus schicken!

Die fertigen Klamotten landen zunächst in Leipzig und werden dort sortiert und verteilt, damit jeder Laden unseres Verbundes entweder per Auto oder auf dem Postweg seinen Anteil der Produktion erhält. Bei geringen Stückzahlen ist später die gesamte Marge in den Läden angekommen, bei größeren Stückzahlen liegen die Reserve-Teile auf Lager bis auch die irgendwann alle sind und vielleicht wieder nachproduziert werden.

Vielen Dank Judit, für die Erarbeitung des Textes